Ulrich Kerle
Kaufmännischer Direktor des UKS
Die neue Innere Medizin (IMED) des UKS ist die größte Baustelle des Saarlandes und verursacht mehr als 140 Millionen Euro Baukosten, die das Universitätsklinikum zum größten Teil selbst tragen muss. Der Kaufmännische Direktor Ulrich Kerle, ist für dessen Finanzierung und Wirtschaftlichkeit, für die gesamte Planung und die Organisation verantwortlich. Er begleitet die Idee und ihre Umsetzung von Beginn an

Die IMED wird mehr als 150 Millionen Euro kosten. Warum haben sie sich für einen Neubau statt für die Sanierung des alten Bestandes entschieden?

Weil in historischen Bauten aus dem Jahr 1909 keine Hochleistungsmedizin erbracht werden kann. Wir haben un­sere Konzepte und Strukturen von professionellen Beratern begleiten und u.a. durch das Deutsche Krankenhausinstitut prüfen lassen. Das Ergebnis war klar: eine Sanierung wäre teurer geworden, hätte keine Synergien gebracht und hätte den Anforderungen der modernen universitären Medizin in keiner Weise genügen können.

Wie erreichen sie mit dem Neubau sowohl Qualität als auch Wirtschaftlichkeit?

Durch die Zusammenlegung der fünf Kliniken für Innere Medizin in einem Gebäude entstehen Synergien. Wir wer­ den ganz entscheidend davon profitieren, dass alle Beteiligten Kliniken hier noch enger zusammenarbeiten, sich da­ durch gegenseitig fördern und hieraus einen gemeinsamen Nutzen ziehen. Die Effekte gegenseitigen Nutzens entste­hen, weil Räume und Geräte gemeinsam genutzt werden. Statt wie vorher fünf, benötigen wir am Ende nur noch eine gemeinsame Ambulanz. Wir schaffen Bettenstationen mit optimaler Größe, sparen dadurch Flächen und Energie und können unser Personal effektiver und damit auch effizien­ter einsetzen. Wir haben eine Vielzahl neuer Strukturen geschaffen. Diesem Prozess gingen intensive Beratungen mit den Ver­antwortlichen aller beteiligten Kliniken voraus, denn schon für die vorbereitende Planung galt: Erfolgreich können wir nur alle gemeinsam sein. Konzepte und Strukturen wurden von der Stabsstelle Strategische Unternehmensentwicklung und Prozessmanagement begleitet, die zunächst die Abläufe analysiert hat. Mit durchdachter und gezielter Planung ha­ben wir funktionstüchtige Abläufe und Prozesse geschaffen, die die Grundlage für die nötige Wirtschaftlichkeit sind. Die Gemeinsamkeit, die in Analyse, Planung und Umsetzung nö­tig war, ist auch in Zukunft erforderlich, weshalb die IMED eine zentrale Koordination erhält.

Welche persönlichen Erwartungen haben sie mit Blick auf die Zukunft von UKS und IMED?

Die neue IMED wird der Befreiungsschlag für das gesam­te UKS werden. Letzten Endes wurden in den zurückliegen­ den Jahren nahezu 300 Millionen Euro auf dem Campus Homburg investiert – unter anderem auch in die Sanierung der Chirurgie. Dieses Geld ist gut angelegt, weil es den Standort Homburg sichert und das UKS in einer für die Krankenhäuser schwierigen Zeit wettbewerbsfähig hält. Denn die Patienten sollen bei uns zukünftig noch besser und vor allem auch in angenehmer Unterbringung und Infrastruktur behandelt werden. Sie werden profitieren von der kontrollierten Routine bei den Abläufen, von einmali­gen Räumlichkeiten und neuester Technik beispielsweise in unseren Herzkatheterlabors, der neuen KMT­-Station, der Radiologie und vielem mehr. Wir blicken optimistisch in die Zukunft, zumal Politik, Banken und Krankenkassen unser Vorhaben von Anfang an positiv begleitet und unterstützt haben.